Natürlich ist dann alles anders, das Treffen mit O* wird vorgezogen. Ich bin spät dran und erreiche die Soi 7 viertel nach acht.
See you
Hmm, see me? Wir sind doch an der 7 unten und nicht oben verabredet.
I am coming.
Schaue mich um, da sind dutzende von Mädels, ein, zwei wirklich heiße Feger. Ich sende zur Sicherheit ein Bild von der Bar.
Go inside
Da stimmt doch was nicht. Ich frage, wo sie denn ist.
Soi 16
Latten. Zaun. Alle? Leck mich! Ich fahre Richtung 13er um den den Damen
Hallo zu sagen. Diese sind unfreundlich und reichlich blöde. Anstatt zwei Minuten Freude vorzutäuschen und mir ein bisschen Wohlbefinden zu schenken, soll ich nebenan Bier kaufen gehen.
Noch nie waren die Mädels häßlicher als heute. Ich fahre wieder. Irgendwann später wird D* fragen, ob ich
das Bier in Bangkok holen sei. Ich werden antworten, dass
unfreundliche Menschen kein Bier nicht verdienen. Sie wird fragen,
ob ich sie meine. Ich werde antworten, dass ich so etwas niemals zu ihr sagen würde, aber das ganze Bier in Pattaya heute nacht alleine getrunken habe.
Während ich die 7 wieder runter zur Beach Road fahre, steht O* dann an der Ecke, wir freuen uns. Dem Mädel scheint reichlich warm zu sein. Was mich nicht kümmert, denn in den Laden ihrer Wahl will ich nicht. Hier sitzen nur alte Männer und alte Frauen. Wir soll man hier Ehefrau Nr. 5 kennenlernen. Also muss das arme Mädel ungewohnterweise mit mir eine Runde drehen. Ihr ist warm. Sie leidet.
Ich kenne Erbarmen, wir landen in einer der offenen Bierbars am der Beach Road. Ich bestelle Bierpisse von Heineken, was sich heute morgen als gute Wahl erweisen wird. Sie trinkt ein häßliches Thaibier. Wir versuchen zu reden. Ein bisschen. Es ist zu laut.
Komischerweise ist sie ständig an meinem Arm wie man das von einer liebevollen Ehfrau in spe erwarten würde. Ich finde das befremdlich, denn wir sind doch eher Kollegen. Sie braucht einen neuen Sponsor, dieses Mal keinen Schweizer, sondern einen Amerikaner, ich weitere Ehefrauen.
Es ist zu laut, wir wandern weiter. Sie will sich nicht auf eine Parkbank setzen, ich nehme an, dass sich das nicht ziemt. Das ist mir egal, was gibt es besseres als in einer lauen Sommernacht draußen auf einer Bank zu sitzen! Wir quatschen über ihren schweizer Sponsor, schwarze Männer mit großem Schwanz und was halt so anliegt.
Irgendwann geht es weiter in die Walking Street. Von wegen hier ist nichts los! Die Straße ist voll. Auf dem Weg dorthin sehe ich ein paar Mädels aus der 13/2 am Strand stehen. Ich kombiniere, dass die Hühner den ganzen Tag vor der Massage stehen und danach am Strand weitere Massagegäste aufgabeln.
Liebchen {Name vergessen} ist ganz aufgeregt als sie mich mit wem anders auf dem Roller sieht. Nein, das ist nicht die Freundin, Dummchen, es liegt alleine an dir, dass wir nie zusammenkommen. Schreiben, kommen, fertig - würde helfen, aber Liebchen will immer erst verhandeln. Da hab ich keine Lust zu.
In der WS ist es O* immer noch viel zu warm, sie will wo rein. Nun denn, in einer offenen Bar auf der linken Seite röhrt eine Braut was von ACDC, ich trinke Heineken-Pisse, sie Thai-Bier. Statt Unterhaltung schreiben wir uns per Telefon. Das ist nett. Vor allem kühl. Und die Braut auf der Bühne ist krass gut. Bon Scott würde sich glatt aus seinem Erbrochenen erheben, wenn er sie hören könnte.
Nach dem dritten Bier habe ich ein gutes Level. Ich ziehe sie raus aus dem Laden, besser wird das nicht.
Ein paar Minuten später stehen wir auf der linken Seite in einer Art offener Disko. Geil. Ich habe keine Lust mehr auf das Bezahlen von Getränken. O* ist nicht unbedingt super flexibel beim zuhören und mitdenken, aber dass sie sich jetzt mit meinem Geld um die Getränke zu kümmern hat, passt.
Die Musik ist gut, der Körper erinnert sich an früher. Scheiß drauf, ob Rentner besser bei RTL2 zuhause sitzen sollten. Ich entdecke den Travolta in mir und fange an richtig Spass zu haben. Das Pissbier macht es einem einfacher sich gehen zu lassen ohne dass sich blöde Nebenwirkungen einstellen. Es ist ein gutes Gefühl die Bauchmuskeln mal wieder zu spüren. Ich habe Spass zusammen mit drei, vier anderen zwischen hundert Langweilern und Langweilerinnen. Ach, was ist das schön für viele, da muss man ein Handyfilmchen machen.
Ach, was sind die blöde alle, kapieren nicht, dass sie selbst der Mittelpunkt ihres Universums sein müssen statt gelangweilte Hobbyfilmer. Ich versuche O* was abzugeben, ein bisschen tanzt sie mit. Sie hat halt ein, zwei Kilo zuviel und schwitzt, da will man sich tupfen und regelmäßig neu schminken statt es laufen zu lassen. Ich verstehe sie ja, aber ich verstehe auch was für eine Kackscheisse das ist. Tut mir Leid! Eine der Vortänzerinnen hat Spass an mir, wir lassen es wackeln. Ob die mich nur ausgelacht statt angelacht hat? Wayn interessiert das. Das Leben ist gut gerade.
Irgendwann wird die Musik nicht mehr besser, und vor allem ist die Frau weg, die als eine der wenigen Gas gegeben hat. Zufälligerweise steckte ich vor zwei Wochen noch kurz mal in ihr drin. Ein Lächeln bekam ich keines, sie war mit ihrem Freund da.
Wir gehen eine Etage höher, die Musik ist gut, aber die Leute sind langweilig, ich will wieder raus.
Dann landen wir im Mist oder Myst.
Die Musik ist s.e.n.s.a.t.i.o.n.e.l.l
aber die Leute sind e.x.t.r.e.m.s.t. l.a.n.g.w.e.i.l.i.g.
kein Flow, kein Lachen, keine Liebe, nix. Lauter schöne Puppen. Es gibt mindesten so viel Personal wie Gäste. Das wichtigste scheint zu sein, dass man möglichst große Wodkaflaschen auf dem Tisch hat. Liebchen ist irgendwie unglücklich, dass ich den zugewiesenen Tisch verlassen will um näher an Leuten zu stehe bzw. zu tanzen, die Energie haben und ausstrahlen. Sie versteht das nicht. Mir egal.
Die oben erwähnte Schwutte ist auch wieder da, sie ist der wenigen, die tanzt. Ich werde ihr die Tage öfters mal Hallo sagen müssen auf der SB, sie vor allem aber dazu kriegen wollen mit mir auszugehen. Zwischen all den Puppen einen Menschen bei sich zu haben, ist gut.
Dann drängt mich O* weiter Bier zu bestellen. Sie hatte mir erzählt, dass sie in manchen Läden Provision bekommt.
Latten. Zaun. Alle? Leck mich! Ich ahne, dass es nett ist mir mir, das aber keine Kohle bringt.
Mittlerweile hatte ich Ehefrau Nr. 4 geschrieben. Und sie quasi im selben Moment auch. Schöne Zufälle. Unerträgliche Leichtigkeit des Seins.
Ich will raus aus dem Laden. Liebchen ist ungehalten und geht mir auf den Sack. Ich beherrsche mich und sie kommt wieder runter. Trotzdem verabschieden wir uns nach dem Rückweg zum Roller.
Während ich die SPR entlang fahre und mit Eherfrau Nr. 4 schreibe, bin ich in einem perfekt gedrehten Musikvideo. Ich könne sie abholen. Wir hätten die Chance 1 zu 100, dass wir uns sehen, unsterblich verlieben und gen Sonnenaufgang reiten. Die Worte waren anders, aber sowas in der Richtung.
Ja, machen wir. Sie käme mir entgegen.
Ich wende und fahre Richtung WS. Wir schalten Skynet ein und unsere Bildchen umkreisen einander. Naja, nicht wirklich, ich umkreise eher ihres beim Versuch näher an sie heran zu kommen. Es regnet. Die Kameras laufen. Der Regisseur ist glücklich, das werden tolle Bilder für ein tolles Musikvideo. Ich komme ihr näher. Dann
ja, wenn ich nicht kommen wolle, dann halt nicht
Noch so ne gestörte Alte?
I want.
I want.
I want.
I want.
Um es kurz zu machen (denn im echten Leben war das sehr aufregend):
Ich stehe nach langen Minuten der Suche dann irgendwann vor dem Club Panda und ihr Bildchen ist nicht mehr auf der Map.
Ich warte, ich schreibe. Erst tippt sie was, dann kommt nichts mehr. Nix.
Leck mich! Ich laufe zum Roller und fahre heim.
Mittlerweile hat es die Kuh tatsächlich geschafft aus der Diskothek herauszukommen. Dummerweise sechs Minuten zu spät. Sie läuft zu meinem letzten Standort. Es regnet. Sie schreibt. Sie wartet. Sie schreibt. Sie wartet. Nix.
Währenddessen komme ich zuhause an. Lese ihre Zeilen. Dumm gelaufen. So viel Magie in der Luft und schöne Worte auf dem Telefon. Filmreif. Im Regen. Wie in einem Musikvideo. Ich wiederhole es, der Text hier gibt das nicht wieder wie magisch (oder heinekenpissebesoffen) das Leben ist.
Ich schreibe Ehefrau Nr. 3, dass alles ganz einfach ist, sie soll ihre Sachen packen und bei mir einziehen. Ich schreibe Ehefrau 4 noch einen Gruß. Ich reagiere auf Liebchen O* scheinbar mit zu netten Worten.
Nein, sie brauche nichts.
Na dann, ich geh duschen und schlafen. Die ganze Nacht schüttet es wie aus Kübeln. Um neun Uhr wache ich auf und habe keinen Kater. Ja, geil! Diese Heineken-Pisse ist ja doch zu was zu gebrauchen.
Ich schreibe mit Mrs. 100.000; sie schickt mir Guten-Morgen-Videos. Sie ist wirklich sehr lecker und scheinbar permanent-geschmickt, den so sieht man nicht aus, wenn man gerade aufgewacht ist.
Ich schreibe Ehefrau Nr. 4 wieder etwas vom Regen, dem Musikvideo, dem weinenden Planeten und von der Magie, die immer noch in der Luft ist. Sie muss heute Nacht ihr Bildchen getauscht haben, was ich sehe, sehe ich, und die magische Blase wankt. Details meiner Oberflächlichkeit kann ich jetzt nicht vermelden, aber Bienen sollten Flügel und schöne Streifen haben, und Ehefrauen eben ... Flügel und schöne Streifen haben.
Ich schreibe einen weiteren Text hier, den wieder nur drei Leute halbwegs verstehen werden, aber für Euch drei schreibe ich ja das alles hier.